Nach der Lehre zum Elektroniker zog es mich in den 90er-Jahren direkt in die damals gerade aufstrebende Computerbranche. Es folgten spannende Jahre in der Telekommunikation. Vom Betrieb einer eigenen Mailbox, über Videotex und CompuServe, bis hin zum Internet wie wir es heute kennen. Um meinem beruflichen Werdegang gerecht zu werden, habe ich mich zum Technischen Kaufmann weitergebildet und bin dem eingeschlagenen Karriereweg weiter gefolgt. Obwohl mich die Elektronik als Hobby immer begleitet hat, habe ich mich beruflich mehr und mehr von der technischen Basis entfernt. Nach und nach kam der Wunsch auf, den beruflichen Alltag wieder vermehrt in die Fachrichtung Elektronik zu lenken. Doch wie geht man so etwas an? Eine Aktualisierung und Erweiterung der Fachkenntnisse können dabei nur von Nutzen sein! Nach einigen Abklärungen über Inhalt, Dauer und Unterrichtsform eines möglichen Studiums fiel die Wahl auf das Angebot der berufsbegleitenden Ausbildung zum dipl. Elektrotechniker HF der HFU.
Mit 50 Lenzen (Lebensjahren) und die Schulbank schon länger nicht mehr gedrückt, kamen vor dem Antritt der Ausbildung schon einige Zweifel über die Erfolgsaussichten auf. Mit den Lebensjahren gewinnt man aber auch an Erfahrung im Zeitmanagement, in einer effizienten Arbeitsweise oder im Formulieren und Präsentieren von Arbeiten. Die Zweifel erwiesen sich dann auch als unbegründet, die Ausbildung durfte ich mittlerweile erfolgreich abschliessen.
Für meine Diplomarbeit wollte ich ein Thema aufgreifen, welches mir selbst Spass macht, mehrere Themen der Ausbildung vereint und das bei der Präsentation beim Publikum gut ankommt. Ich habe die Elektronik einer Kaffeemaschine entfernt und eine eigene Steuerung entwickelt. So konnte ich Elektrotechnik, Leistungselektronik, Sensorik, Programmierung eines Mikrocontrollers mit
MicroPython und natürlich auch etwas Mathematik und Physik verbinden. Und als positiver Nebeneffekt fällt pro Vorführung ein frisch gebrühtes Tässchen Kaffee ab.
Doch etwas überrascht war ich, als sich während der Präsentation der Diplomarbeit vor dem Fachgremium der Prüfungsexperte als Entwickler der von mir als Basis verwendeten Kaffeemaschine zu erkennen gab. Nur anhand des Betriebsgeräuschs während der Kaffeeausgabe erkannte er, dass die Schwingkolbenpumpe nicht auf der optimalen Resonanzfrequenz lief, was durch eine zusätzliche Diode behoben werden konnte. Es war spannend, sich über die Erfahrungen auszutauschen, die beide Seiten mit den Herausforderungen während des Entwicklungsprozesses gemacht haben.
Früher als erhofft hat sich für mich durch den Besuch der HFU bereits während der Ausbildung die Möglichkeit der angestrebten beruflichen Veränderung ergeben. Heute arbeite ich bei der Bruker Switzerland AG in einer Entwicklungsabteilung für Magnetresonanz-Spektrometer.
Wer mit dem Gedanken einer Weiterbildung spielt, dem empfehle ich, nicht zu lange zu zögern. Der Wunsch wird erfahrungsgemäss nicht kleiner, aber irgendwann kommt der Punkt, an dem die Ausbildung beendet wäre, wenn man sich etwas früher entschieden hätte. Die Frage sollte daher nicht ob oder wann, sondern eher was sein. Glücklicherweise ist das Bildungsangebot heute so vielfältig, dass man für jede Lebenssituation etwas Passendes findet.
Ende August 2023 starten wir mit den nächsten Nachdiplom-Lehrgängen. Es sind die attraktiven Bereiche Informatik, Betriebswirtschaft, Führung und Projektleitung. In nur zwei oder drei Semestern haben Sie Ihr Diplom und können damit auf der Karriereleiter weiterklettern.
Einige Klassen sind schon gut gebucht, Anmeldungen sind aber weiterhin möglich. Wir freuen uns, Ihnen Wege zum Erfolg zu zeigen.
Ebenfalls beginnen unsere Module der technischen und betriebswirtschaftlichen Lehrgänge fortlaufend. Diese können einzeln gebucht werden. Suchen Sie sich ein interessantes Thema und erwerben Sie Fertigkeiten in einem neuen Bereich!
Sie können das Sekretariat
zwischen
9.00 und 18.00 Uhr durchgehend via Telefon 044 943 64 64 oder E-Mail info@hfu.ch erreichen. Wir unterstützen Sie gerne.