Industrie 4.0 – DAS Thema in der Automation

Im Jahr 2016 kennt die Weltwirtschaft vor allem ein Thema. Industrie 4.0. Denn Industrie 4.0 hat das Potenzial für ein neues Wirtschaftswunder, ermöglicht und getrieben durch eine Vielzahl digitaler Technologien. Ein neues Wirtschaftswunder mit digitalen Chancen für Mensch und Maschine. Die vierte industrielle Revolution läuft nicht rasant, aber stetig an.

Bereits gibt es zahlreiche Visionen und erste Projekte wie z.B. eine smarte Fabrik mit ihren eigenständig miteinander kommunizierenden Maschinen, intelligenten Robotern und Anlagen, die sich selbst überwachen. Wie dies in Zukunft aussehen und funktionieren wird, kann im Moment noch niemand exakt vorhersagen. Was aber unumgänglich ist:

Durch die zunehmende Digitalisierung steht die Industrie vor enormen neuen Herausforderungen.

 

Unabhängige Vernetzung – auch Aufgaben in der Automation

Heute gilt es, Systeme und Maschinen herstellerunabhängig zu vernetzen, über IT-Technologien effektive Standardisierungen zu erreichen und letztendlich den gesamten Produktlebenszyklus individuell an den Kundenwunsch im Sinne von Losgröße 1 anzupassen. Als Losgröße bezeichnet man im Rahmen der Industriebetriebslehre und der Produktionswirtschaft die Menge von Produkten eines Fertigungsauftrages im Falle einer Losfertigung, die die Stufen des Fertigungsprozesses ohne Umschaltung oder Unterbrechung der Fertigung als geschlossener Posten durchlaufen.

 

Anwendungsfelder

Was macht Industrie 4.0 so besonders und damit auch so fordernd?

Die Anwendungsfelder sind extrem vielfältig. Als Trends und beliebte Einsatzgebiete lassen sich heute vor allem die vorausschauende Wartung (Predictive Maintenance) und Social Machines identifizieren. Für Industrie 4.0 werden insgesamt fünf Anwendungsfelder identifiziert, die dafür sorgen, dass in der Smart Factory durchgängig kommuniziert wird.

 

Social Machines

Die soziale Maschine agiert ähnlich wie die Social Networks im Internet. Maschinen und Mitarbeiter oder Maschine und Maschine können sich miteinander austauschen und sich gegenseitig mitteilen, wann sie verfügbar sind. So meldet sich die Maschine beispielsweise, wenn sie eine Wartung oder ein Ersatzteil benötigt.

 

Predictive Maintenance

Bei der vorausschauenden Wartung sammelt ein System verschiedene Daten zu Anlagen und Maschinen, etwa Parameter zu Kühlung oder Verschleiß, bei Bedarf auch externe Informationen wie Wetter- oder Verkehrsdaten. Diese Informationen werden mit Analyseverfahren ausgewertet, sodass sich Funktionsausfälle und Qualitätsprobleme rechtzeitig vorhersagen sowie kosten- und zeitintensiver Stillstand verhindern lassen.








Global Facilities

Unter Global Facilities versteht man Produktionssysteme, die über die Unternehmensgrenzen hinweg vernetzt sind – beispielsweise mit Kunden und Zulieferern. So kann sich das System auf dem Markt selbstständig nach dem optimalen Lieferanten erkundigen und Vorschläge für die kostengünstigste und schnellste Bestellung und Lieferung machen. Noch sind diese Systeme nicht weit verbreitet, ihr Nutzenpotenzial allerdings ist vielversprechend.


Augmented Operators

Augmented Operators sind IT-basierte Assistenzsysteme, die helfen sollen, die Sicht auf die Fabrik zu erweitern und zu verbessern, damit die Produktion besser und flexibler gesteuert werden kann. Möglich machen dies beispielsweise „Datenbrillen“ (Bild von wordlesstech.com).


Smart Products

Smart Products sind programmierbar und intelligent. Sie können mit Maschinen kommunizieren und beispielsweise mitteilen, wie und wo sie im nächsten Schritt bearbeitet werden müssen. Smart Products sind heute bereits in vielen Betrieben im Einsatz – Vorreiter ist der Maschinen- und Anlagebau.

 

Digitale Ausbildung Automation

Angesichts dieser neuen Herausforderungen von Industrie 4.0 müssen wir uns stärker im Bereich der digitalen Bildung engagieren. Lebenslanges Lernen zählt heute schon zu den Grundvoraussetzungen, um auf einem sich stetig ändernden Arbeitsmarkt bestehen zu können. Dafür entwickelt die Höhere Berufsbildung Uster (HBU) zurzeit ein didaktisches Konzept in Bezug auf Industrie 4.0.

 

Rein technologisch gesehen bietet der Markt alles was für Industrie 4.0 benötigt wird, strategisch aber steht dieser noch am Anfang des Weges.












 

Studium Automation, Kurs Automation

Um sich bereits heute das technologische Wissen anzueignen, bietet die HBU den Studiengang dipl. Techniker/in HF in Automation oder den Lehrgang Automatikfachmann/-fachfrau mit Fachausweis an. Mit einzelnen Fachmodulen wie z.B. SPS, Digitaltechnik, Feldbusse oder Sensorik lernen Sie Technologien kennen, welche für die Industrie 4.0 unumgänglich sind.

 

Start des nächsten Studiengang Techniker/in HF in Automation ist im Januar 2017 und der Lehrgang Automatikfachmann mit Fachausweis beginnt im August 2017. Haben wir Ihr Interesse geweckt? Oder haben Sie noch Fragen? Wir beraten Sie gerne weiter unter 044 943 64 22 -  www.hbu.ch












Arno Schmied

Leiter Kompetenzzentrum Automation


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